In der Sandwich-Position stehen Sie als Führungskraft vor der Herausforderung, Ihre Rolle sowohl gegenüber Ihren Vorgesetzten als auch Ihrem Team erfolgreich auszufüllen. Dieser Blogartikel widmet sich den Erwartungen und Herausforderungen in dieser Position und gibt Ihnen Tipps geben, wie Sie eine effektive Balance erreichen können.
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Sandwich-Position als Führungskraft
Als Führungskraft in der Sandwich-Position zu sein, kann eine große Herausforderung darstellen.
Wenn Sie sich ein Sandwich vorstellen, befinden Sie sich sozusagen zwischen der oberen Hälfte des Sandwiches, Ihren Vorgesetzten, und der unteren Hälfte, Ihren Teamkollegen. Sie können schnell zwischen beiden Hälften „zerquetscht“ werden. Oder anders ausgedrückt, Sie reiben sich zwischen den Erwartungen und Anforderungen beider Seiten auf.
Daher gilt es, eine gesunde Balance zwischen den Interessen der Vorgesetzten, den Mitarbeitern und Ihrer Position zu finden. Dies ist keine leichte Aufgabe. Machen Sie sich bewusst, dass Sie oft eine vermittelnde Rolle inne haben. Sie sind sozusagen ein Puffer zwischen den Vorgesetzten und dem Team. Das kann anstrengend sein. Doch mit einer passenden Strategie können Sie ihren Job in den Griff bekommen und effektiv arbeiten. Diese Strategie setzt sich aus sechs Bausteinen zusammen:
- gute Kommunikation
- Beziehung zu den Vorgesetzten
- Beziehung zu den Mitarbeitern
- effektives Zeitmanagment
- Aufgabendelegation
- Konfliktmanagement
Wenn Sie in einer Sandwich-Position arbeiten, ist es unerlässlich, sich mit diesen Punkten zu befassen, sich zu reflektieren und stetig weiterzuentwickeln. Was dabei wichtig ist, lesen Sie in den folgenden Abschnitten.
1. Kommunikation in der Sandwich-Position
Eine klare Kommunikation ist der Dreh- und Angelpunkt, wenn sie in der Sandwich-Position führen. Die meisten Probleme entstehen aus Missverständnissen und fehlendem Austausch. Sorgen Sie also dafür, dass Sie immer ganz klar sagen, was sie meinen. Besprechen Sie Aufgaben ausführlich und versichern sich, dass die Mitarbeiter auch verstanden haben, was erwartet wird. Bennen Sie klar Termine und Ziele. Geben Sie Feedback und holen Sie sich auch Feedback ein. Fragen Sie selbst nach, wenn Ihnen etwas unklar ist.
Das gilt für die Zusammenarbeit mit Ihren Mitarbeitern genauso wie für die Zusammenarbeit mit Ihren Vorgesetzten. Nur wenn sie selbst genau wissen, was von Ihnen erwartet wird, können Sie diese Anforderungen auch umsetzen. Pflegen Sie eine offene Gesprächskultur in beide Richtungen. Damit erreichen Sie nicht nur klare Kommunikation, sondern auch eine positive Arbeitsatmosphäre und schaffen Vertrauen.
Reden Sie lieber einmal öfter miteinander als zu wenig.
2. Stärkung der Beziehung zu den direkten Vorgesetzten
Pflegen Sie regelmäßigen Kontakt zu Ihren Vorgesetzten. Das kann durch fixe Gesprächstermine erfolgen oder durch situativen Austausch. Scheuen Sie sich nicht, Fragen zu stellen, Feedback zu geben oder sich einzuholen oder mit Problemen zu Ihren Vorgesetzten zu kommen.
Nach meiner Erfahrung haben viele Führungskräfte Angst, zu oft bei Ihren Vorgesetzten mit Problemen vor der Tür zu stehen. Verständlich, denn es kann der Eindruck entstehen, die Führungskraft könnte ihren Job nicht. Doch das ist zu kurz gedacht. Wenn es Probleme oder Konflikte gibt, sollten Sie natürlich zuerst versuchen, diese Situation allein zu lösen. Wenn Ihnen das jedoch nicht gelingt, ist es ratsam, sich mit seinem Vorgesetzten auszutauschen. Und zwar nicht erst, wenn das Kind in den Brunnen gefallen ist. Das erwarten Sie doch von ihren Mitarbeitern sicher auch, oder?
Damit vermeiden Sie eher, als inkompetent dazustehen, als wenn sie warten, bis die Situation eskaliert ist. Auch Ihr Vorgesetzter hat eine Führungsfunktion Ihnen gegenüber und sollte Sie in schwierigen Situationen unterstützen. Oft hat er mehr Erfahrung oder andere Erfahrungen und kann diese an sie weitergeben. So können Sie lernen und es beim nächsten Mal besser machen.
Hierdurch bauen Sie eine vertrauensvolle Zusammenarbeit mit Ihren Vorgesetzten auf, holen sich im Bedarfsfall Unterstützung und wissen genau, was von Ihnen erwartet wird. Damit werden Sie auch weniger Druck empfinden und sich sicherer fühlen. Eine positive Beziehung zu Ihren direkten Vorgesetzten wird nicht nur Ihre Motivation steigern, sondern auch dazu beitragen, dass Sie erfolgreicher in Ihrer Sandwich-Position agieren können.
3. Förderung einer positiven Arbeitsbeziehung zu den Mitarbeitern
Es lohnt sich, in die Beziehung zu Ihrem Team zu investieren. Vor allem Zeit. Die man ja immer meint, nicht zu haben. Doch wenn Sie ein Team führen, besteht ein Großteil Ihrer Aufgaben darin, sich Ihrem Team zu widmen. Nehmen Sie sich Zeit für regelmäßige Teambesprechungen. Nehmen Sie sich Zeit, Aufgaben in Ruhe zu delegieren und auszuwerten. Nehmen Sie sich Zeit, Mitarbeiter zu unterstützen und zu ermutigen. Nehmen Sie sich Zeit, Mitarbeitern selbst etwas beizubringen. Nehmen Sie sich Zeit, um Ihren Mitarbeitern zuzuhören.
Vor allem der letzte Punkt ist sehr wichtig. Haben Sie ein offenes Ohr, wenn Ihre Teammitglieder mit Problemen zu ihnen kommen. Sie müssen das Problem auch nicht gleich lösen. Hören Sie aber genau zu und forschen Sie nach den Ursachen. Beziehen Sie die Kollegen in die Lösung mit ein, lassen sich Vorschläge machen und Ideen miteinander austauschen. Achten Sie auf die Bedürfnisse Ihres Teams. Jedes Teammitglied ist anders und das birgt ein enormes Potenzial.
Seien Sie aber auch konsequent und halten Sie Ihre Anweisungen nach. Es geht nicht um „Wünsch Dir was“ bei Ihren Mitarbeitern. Das Erreichen der Teamziele steht im Vordergrund. Das geht allerdings auch mit Spaß, Teamgeist und Respekt füreinander. Dazu gehört, dass Sie klar die Regeln vorgeben und sie einfordern. Sonst tanzt Ihnen Ihr Team irgendwann auf der Nase herum.
Für eine gute Beziehung zu Ihren Mitarbeitern sind Lob, Anerkennung und Wertschätzung enorm wichtig. Loben Sie also unmittelbar, wenn jemand etwas gut gemacht hat. Seien Sie großzügig mit Anerkennung und Wertschätzung. Das muss allerdings echt sein. Loben Sie nur, um zu loben, merkt das jeder sofort und Sie machen sich unglaubwürdig. Verstellen Sie sich also nicht, denken Sie nur öfter mal dran, zu loben.
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4. Zeitmanagement als Schlüssel zur erfolgreichen Bewältigung der Sandwich-Position
Die richtige Zeitmanagement-Strategie für sich zu entwickeln, kann Sie enorm voran bringen. Auch in diesem Punkt ist es wichtig, Ihre eigene Strategie zu finden. Dazu müssen Sie wissen, wie Sie am besten arbeiten können. Liegt es Ihnen, mit Checklisten zu arbeiten? Dann erstellen Sie sich so oft es geht welche. Lieben Sie To-Do-Listen? Nutzen Sie sie. Brauchen Sie konkrete Aufgabenblöcke, um gut zu arbeiten, planen Sie dafür Zeit in Ihrem Arbeitstag ein.
Engt Sie jedoch zu detaillierte Planung ein, dann sollten Sie sich nicht sklavisch an Empfehlungen von Zeitmanagement-Gurus halten. Das wird Sie eher behindern und lähmen, als dass es Ihnen nützt. Suchen Sie sich Tipps heraus, die zu Ihnen passen und Ihnen genug Flexibilität lassen, um spontan agieren zu können.
Bei Ihrer Zeitplanung sind folgende Dinge wesentlich:
- Prioritäten zuordnen
- Wochenziele festlegen
- Tagesziele festlegen
- Aufgaben delegieren
- Aufgabenlisten führen
- Projektlisten führen
- Besprechungen einplanen
- eine strukturierte Ablage, um Unterlagen schnell zu finden
- eine strukturierte Wiedervorlage bzw. Terminmappe
- ungestörte Zeit, um konzentriert arbeiten zu können
Foto: luigi auf Pixabay
Jeden dieser Punkte sollten Sie so organisieren, wie es für Sie gut ist. Weglassen sollten Sie keinen dieser Punkte. Wenn Sie einen aktuellen Überblick haben über Ihre Aufgaben, können Sie so schnell nichts vergessen. Scheuen Sie sich auch nicht, jeden Tag neu zu planen. Oft verschieben sich Prioritäten. Indem Sie Ihr Zeitmanagement verbessern, können Sie das Gleichgewicht zwischen den Bedürfnissen Ihrer Vorgesetzten, Ihrer Mitarbeiter und Ihren eigenen besser wahren.
5. Aufgabendelegation nutzen
Eine wichtige Komponente für eine erfolgreiche Balance in der Sandwich-Position als Führungskraft ist das Delegieren von Aufgaben und Verantwortlichkeiten. Sie sollten und können nicht alles allein machen. Durch das Delegieren von Aufgaben entlasten sie sich selbst und geben Ihren Mitarbeitern die Möglichkeit, Verantwortung zu übernehmen und sich weiterzuentwickeln.
Reflektieren Sie daher regelmäßig, ob es Aufgaben gibt, die Sie ans Team delegieren können. Unterscheiden Sie dabei unbedingt, ob diese Aufgaben zu Ihren Führungsaufgaben gehört oder nicht. Ist es eine Führungsaufgabe, machen Sie diese natürlich selbst. Es geht nicht darum, Verantwortung abzugeben.
Gibt es allerdings Aufgaben, die jemand aus dem Team erledigen kann, dann delegieren Sie diese. Erklären Sie genau, worum es geht, setzen Sie einen Termin fest, bis wann die Aufgabe erledigt sein muss und halten Sie das Ergebnis nach. Falls nötig, planen Sie auch Termine ein, um zwischendurch den aktuellen Stand miteinander zu besprechen. Unterstützen Sie bei Problemen, machen Sie die Aufgabe aber nicht selbst!
Vermeiden Sie Rückdelegation von Aufgaben!
Eine klare Kommunikation darüber, welche Aufgaben delegiert werden sollen und welche Erwartungen damit verbunden sind, ist unerlässlich. Das Delegieren von Aufgaben kann also dazu beitragen, eine positive Arbeitsatmosphäre zu schaffen und gleichzeitig die Effektivität des Teams zu steigern.
6. Umgang mit Konflikten in der Sandwich-Position
Es wird nicht ausbleiben, dass es irgendwann im Team auch mal rumpelt. Wir sind alle nur Menschen und es wird nie nur Harmonie herrschen. Als Führungskraft ist es daher wichtig, dass Sie ein sensibles Radar für Konflikte entwickeln. Seien Sie aufmerksam für die Stimmungen im Team, versuchen Sie Konflikte frühzeitig zu erkennen und gegenzusteuern.
Je nachdem wie es um ihre eigene Konfliktfähigkeit bestellt ist, wird Ihnen das leichter oder schwerer fallen. Wenn Ihnen selbst Harmonie sehr wichtig ist, dürfen Sie trotzdem Konflikte nicht vermeiden! Und auch Konflikten im Team nicht ausweichen. Andernfalls kann die Teamarbeit empfindlich gestört werden, was letztendlich nicht nur Sie erschöpft. Sondern auch den Erfolg des Teams gefährdet
Konfliktarbeit ist sehr anspruchsvoll, insbesondere in Teams können sich sehr unterschiedliche Dynamiken entwickeln. Stellen Sie sich also frühzeitig solchen Situationen. Klären Sie, worum es geht. Verlangen Sie durchaus von den Kontrahenten eine Lösung des Konfliktes. Dabei ist unbedingt darauf zu achten, dass alle Beteiligten fair behandelt werden und eine kooperative Lösung gefunden wird, mit der alle zufrieden sind. Unterstützen Sie dabei, wenn es notwendig ist. Treffen Sie Entscheidungen und setzen Sie Grenzen.
Lassen Sie sich vor allem selbst unterstützen, wenn Sie merken, dass der Konflikt Sie überfordert. Sprechen Sie mit Ihrem Vorgesetzten, nutzen Sie gegebenenfalls einen unbeteiligten Dritten (Mediator, Coach), der eine Lösung moderiert. Insbesondere dann, wenn Sie selbst Teil des Konfliktes sind. Oder lassen Sie sich schulen, um besser mit Konflikten umgehen zu können.
Insgesamt kann eine gute Konfliktlösungskompetenz dazu beitragen, Spannungen abzubauen und für eine harmonische Arbeitsatmosphäre zu sorgen – sowohl im Team als auch zwischen Ihnen und Ihren direkten Vorgesetzten.
Laden Sie sich die Datei herunter und reflektieren Sie sich in der Sandwich-Position.
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Reflektieren und entwickeln Sie sich weiter
Kontinuierliche Weiterentwicklung als Führungskraft durch Lernen aus Erfahrungen und Feedbacks wird Ihnen helfen, effektiver in der Sandwich-Position arbeiten zu können. Nur so werden Sie langfristig erfolgreich sein und eine erfolgreiche Balance zwischen Vorgesetzten und Mitarbeitern erreichen.
Reflektieren Sie sich dafür regelmäßig. Das kann am Ende der Woche sein oder auch am Monatsende, indem Sie die vergangene Zeit Revue passieren lassen. Fragen Sie sich, was ist gut gelaufen – und warum. Fragen Sie sich, was ist nicht gut gelaufen – und warum. Picken Sie sich aus Ihren Erkenntnissen Dinge heraus, bei denen Sie sich verbessern wollen. Machen Sie sich einen Plan, was Sie bis wann positiv verändert haben wollen.
Wenn Sie allein immer wieder davon abkommen, dann lassen Sie sich doch mit einem Mentoring unterstützen. Oder nutzen Sie ein Coaching für ein intensiveres Arbeiten an Ihrer Weiterentwicklung. So haben Sie nicht nur kompetente Unterstützung, sondern auch einen vorurteilsfreien externen Blick auf sich und Ihre Arbeit.
Ich wünsche Ihnen gutes Gelingen in der Umsetzung Ihrer Sandwich-Position.
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